Rentner am Telefon unter Druck gesetzt

Die Täter haben es auf Kreditkarten abgesehen

Dass sich immer wieder dreiste Betrüger am Telefon als Polizeibeamte ausgeben ist nicht neu. Neu für Bremerhaven und die umliegende Region ist jedoch die Art und Weise mit der ältere Menschen massiv unter Druck gesetzt werden. In jedem Fall geht es den Tätern darum, an die Ersparnisse der Seniorinnen und Senioren zu gelangen. Eindringlich fordert die Bremerhavener Polizei dazu auf, ältere Menschen im privaten Umfeld immer wieder über diese Gefahren aufzuklären und versuchte Betrügereien sofort anzuzeigen. Nur so kann es gelingen, den Tätern das Handwerk zu legen.

„Mit unserer vielseitigen Aufklärungsarbeit zur Thematik des Trickbetruges haben wir in der Region zwar ein sehr hohes Gefahrenbewusstsein erreicht, trotzdem gelingt es den Straftätern regelmäßig, gutgläubige Rentnerinnen und Rentner finanziell zu schädigen“, so bringt es Günther Flißikowski, einer der zuständigen Ermittler der Kriminalpolizei, auf den Punkt.

Am Dienstag, 22.09.2020, erhielten zwei Bremerhavener Senioren Anrufe, in denen sich Betrüger als Polizeibeamte ausgaben. Die Angerufenen ließen sich nicht täuschen und beendeten die Gespräche. Anders erging es einer 67-jährigen sowie einer 80-jährigen Seniorin. Beide Frauen wurden durch geschickte Gesprächsführung zur Herausgabe der Kreditkarten sowie zur Bekanntgabe ihrer Geheimnummern bewegt und beklagen nun erhebliche Kontoabhebungen.

Die Anrufer, die sich als Kripobeamte ausgaben, berichteten davon, eine Einbrecherbande auf frischer Tat ertappt zu haben. Zurzeit seien einige der Tatverdächtigen noch auf freiem Fuß und man habe auf einer am Tatort sichergestellten Liste auch den Namen der angerufenen Person entdeckt. Nun stehe ein baldiger Einbruch zu befürchten. Da es die Täter angeblich immer auf die Kreditkarten abgesehen haben, müssten diese sofort in Sicherheit gebracht werden.

Eindringlich wurde den Opfern erklärt wie wichtig es sei, das Wissen um die Ermittlungen vertraulich zu behandeln. Durch diese Vorgehensweise wurden die Seniorinnen immer mehr unter psychischen Druck gesetzt“, berichtet Flißikowski.

Nach einer stundenlang aufrechterhaltenen Stresssituation wurden die angerufenen Senioren letztendlich aufgefordert, einem gleich eintreffenden Kollegen die Kreditkarte mit der dazugehörigen PIN zu übergeben. Später wurden alle verfügbaren Barmittel vom Konto abgehoben.

Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Verhaltenstipps zu Diebstahl, Betrug und Falschgeld stellt die Ortspolizeibehörde Bremerhaven auf ihrer Internetseite

https://www.polizei.bremerhaven.de/senioren.html

zur Verfügung.

An dieser Stelle einige ausgewählte Ratschläge:

  • Polizeibeamte können sich immer ausweisen. Verlangen Sie nach dem Dienstausweis!
  • Die „echte“ Polizei fordert niemals eine Übergabe von Geld, Schmuck oder Bankkarten!
  • Die „echte“ Polizei verlangt niemals die Herausgabe von Scheckkarten!
  • Die „echte“ Polizei verwickelt Sie nicht in stundenlange Telefonate. Legen Sie auf und erkundigen sich selbständig bei ihrem zuständigen Revier oder Kontaktpolizisten.

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