Kinder begeben sich auf Bahngleise und bewerfen Passanten mit Schottersteinen

In eine gefährliche Situation für sich selbst und andere haben sich drei Mädchen am vergangenen Freitag, 26. Januar, in Bremerhaven-Geestemünde gebracht.

Gegen 17.15 Uhr erhielt die Polizei Kenntnis davon, dass von einer Bahnüberführung an der Bismarckstraße Steine auf Pkw und Passanten geworfen werden. Daraufhin wurden sowohl Kräfte der Bundespolizei als auch der Polizei Bremerhaven zur Örtlichkeit entsandt. Hier stellte sich heraus, dass sich mehrere Kinder im Gleisbereich unweit des Hauptbahnhofs aufhielten und nun zu Fuß vor die Polizeibeamten flüchteten.

Unverzüglich wurde zur Sicherheit der komplette Bahnverkehr gestoppt. Nach kurzer Zeit stellten die Polizeikräfte die drei minderjährigen Tatverdächtigen. Eine 13-Jährige verhielt sich gegenüber den Polizeibeamten derart aggressiv, dass ihr Handfesseln angelegt werden mussten.

Die drei 12 und 13 Jahre alten Mädchen wurden zur Polizeidienststelle gebracht, wo die Identität der Kinder festgestellt wurde. Unterdessen meldeten sich Zeugen bei der Polizei, die angaben, dass sie von der Eisenbahnbrücke aus mit Steinen beworfen worden waren. Ein Fußgänger wurde dabei mit einem Schotterstein am Bein getroffen und leicht verletzt. Ein Radfahrer, der offenbar ebenfalls beworfen wurde, blieb unverletzt.

Die Polizeibeamten fertigten Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie wegen Verstoßes gegen die Eisenbahnbetriebsordnung. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Mädchen zurück zu ihren Erziehungsberechtigten gebracht.

Hierzu der Hinweis der Polizei:

(Schotter-)Steine als Wurfgeschosse zu benutzen ist höchstgefährlich. Werden Personen von den Steinen getroffen, kann dies schwerste Verletzungen verursachen!

Die Gefahren, die beim Betreten von Gleisanlagen und Bahnübergängen bestehen, werden aus bundespolizeilicher Erfahrung zumeist unterschätzt. Unfallursachen sind unter anderem unachtsames oder unsachgemäßes Verhalten auf Eisenbahnanlagen.

Seien Sie stets achtsam, wenn Sie sich an Orten aufhalten, wo sich Züge bewegen. Denn Züge

  • durchfahren Bahnhöfe und Haltepunkte in Bremerhaven mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern. Durch den entstehenden Luftsog können unmittelbar an der Bahnsteigkante befindliche Gegenstände in Bewegung geraten.
  • können Hindernissen nicht ausweichen und haben einen sehr langen Bremsweg.
  • nähern sich fast lautlos. Ein elektrisch betriebener Zug ist zumeist für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er bereits vorbeifährt!
  • fahren auch außerhalb des ausgehängten Fahrplanes und können ein Gleise in beide Richtungen befahren.
  • Überqueren Sie die Gleise ausschließlich an den Stellen, die dafür offiziell vorgesehen sind!

Jedes Jahr verunfallen Personen, die aus Leichtsinn, Unwissenheit und Abenteuerlust auf abgestellte Güterwagen klettern oder auf S-Bahnen "surfen". Fast alle dieser Unfälle enden mit schwersten Verletzungen oder tödlich. Bereits die Nähe zu den Oberleitungen, zum Beispiel durch Klettern auf Bahnwaggons, genügt für einen Stromschlag – die Stromleitung muss hierfür nicht berührt werden.

Weitere Informationen zum korrekten Verhalten an Bahnanlagen finden Sie unter www.bundespolizei.de

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