15-jähriger Rollerfahrer gefährdet erheblich den Verkehr

 

Eine gefährliche und rücksichtslose Flucht vor der Polizei hat am Donnerstag, 29. April, ein jugendlicher Motorrollerfahrer in der Bremerhavener Stadtmitte hingelegt. Dabei brachte er sich und andere Verkehrsteilnehmer in große Gefahr und kann von Glück sagen, dass durch sein Verhalten offenbar niemand verletzt wurde.

Der Rollerfahrer fiel gegen 15.20 Uhr einer Streifenwagenbesatzung auf der Lloydstraße auf, als dieser verbotswidrig nach links in die Fußgängerzone der Bürgermeister-Smidt-Straße einbog. Die Beamten folgten dem Jugendlichen in die „Bürger“ und wollten ihn einer Kontrolle unterziehen. Jedoch gab der Rollerfahrer Gas und raste nun durch die Fußgängerzone. Der Streifenwagen folgte mit Blaulicht und Martinshorn, wobei die Polizeibeamten auf die Passanten und den Querverkehr durch Busse achten mussten.

Der Rollerfahrer setzte seine Flucht über den Theodor-Heuss-Platz und die Deichstraße fort. Hier mussten andere Verkehrsteilnehmer stark abbremsen, um eine Kollision mit dem Roller zu verhindern. Bei Rotlicht überquerte der Jugendliche dann die Kreuzung Deichstraße/Lloydstraße, wodurch wieder andere Verkehrsteilnehmer behindert wurde. Die Fahrt setzte sich mit hoher Geschwindigkeit fort über die Rutenbergstraße, die Zeppelinstraße, die Grazer Straße, die Bogenstraße und den Gehweg zum Bürgermeister-Martin-Donandt-Platz. Zum Teil erreichte der Roller Geschwindigkeiten von rund 80 Kilometern pro Stunde – und das auf regennasser Fahrbahn.

Inzwischen hatten die Polizeibeamten Unterstützung erhalten, sodass mehrere Polizeistreifen nach dem Rollerfahrer fahndeten. Dieser gelangte weiter über Waldemar-Becké-Platz, Walter-Kolb-Weg, Pestalozzistraße und Eupener Straße zur Goethestraße, wobei er weiterhin sämtliche Verkehrsregeln außer Acht ließ und weitere Verkehrsteilnehmer gefährdete. Die Fahrt ging weiter durchs Goethe-Quartier über die Hafenstraße zurück Richtung Innenstadt. Auf Höhe der Rutenbergstraße kam es beinahe zu einem Verkehrsunfall mit einem Kleintransporter, welcher von der Rutenbergstraße auf die Hafenstraße fuhr. Der Fahrzeugführer des Kleintransporters konnte gerade noch rechtzeitig abbremsen.

Erneut fuhr der Rollerfahrer über die Lloydstraße, bog in die „Bürger“ ab, raste in südlicher Richtung durch die Fußgängerzone und gelangte über die Linzer Straße zur Columbusstraße. Dort stürzte er, stieg aber wieder auf das Mofa und fuhr ins Parkhaus des Columbus-Centers. Zeugen meldeten der Polizei, dass sich der Motorroller nun im Parkhaus befinde, wo er später auch abgestellt gefunden wurde.

Der Verdächtige selbst konnte kurz darauf an der Kreuzung Kirchenstraße/Am Alten Hafen angetroffen und vorläufig festgenommen werden. Es handelte sich um einen 15-Jährigen, der lediglich im Besitz einer Fahrerlaubnis für Mofas bis 25 km/h ist. Für diese Geschwindigkeit war auch das verwendete Fahrzeug zugelassen. Der Jugendliche wurde später von einem Erziehungsberechtigten bei der Polizei abgeholt. Der 15-Jährige gab an, die Motordrosselung des Motorrollers manipuliert zu haben und unter Adrenalin vor der Polizei geflohen zu sein. In der Jacke des Beschuldigten fanden die Beamten darüber hinaus eine Scheinwaffe (Spielzeugpistole).

Ihn erwarten nun unter anderem Strafanzeigen wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Der Führerschein und der Motorroller wurden beschlagnahmt.

Die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer, die durch die Fahrweise des Rollerfahrers gefährdet wurden oder Schäden erlitten haben, sich unter 0471/953-3221 zu melden.

 

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