"Enkel-Trick" vergeblich versucht

Keinen Erfolg hatte eine unbekannte Frau am Donnerstagnachmittag, als sie versuchte, mit dem „Enkel-Trick“ an das Geld eines 83-Jährigen aus Geestemünde zu kommen. Die Polizei rät zu besonderer Vorsicht.

Gegen 14 Uhr erhielt der Rentner einen Anruf mit unterdrückter Nummer. Er nahm das Gespräch entgegen und eine junge Frau mit leicht polnischem Akzent meldete sich. Sie fragte den 83-Jährigen, ob er sie nicht erkenne, sie sei seine Nichte. Als er einen Namen nannte, stimmte die Unbekannte zu. Die Frau gab an, gerade eine Wohnung kaufen zu wollen. Der Notar verlange eine Sicherheitsleistung und sie brauche jetzt Geld. Als die Unbekannte dann noch nach einer Münzsammlung fragte, die der 83-Jährige gar nicht besitzt, wurde ihm klar, dass die Anruferin versuchte, ihn mit einem Trick zu überlisten. Sie wollte etwa eine Stunde später mit ihrem Anwalt vorbeikommen. Der Senior ging zunächst darauf ein, informierte aber danach gleich die Polizei. Weder die Anruferin, noch der angebliche Anwalt meldeten sich nochmal. Vermutlich hatte die Frau gemerkt, dass sie nicht zum Erfolg kommt.

Besonders ältere Menschen sind Ziel skrupelloser Täter, die mit dem sog. Enkeltrick oft erfolgreich versuchen, an das ersparte Geld zu kommen. Zunächst suchen sie sich über das Internet, Telefonbuch, Balkonbepflanzung oder auch Gardinen das scheinbar richtige Opfer. Der erste Anruf beginnt meist mit den Worten „RATE MAL, WER AM TELFON IST?“ Der Anrufer erfährt über diesen Trick zumeist Namen von Angehörigen und gibt sich als diese Person gekonnt aus (z.B. Enkel oder Neffe). Der Anrufer schildert dann sehr dramatisch eine Notlage und bittet kurzfristig um meist hohe Summen von Bargeld, um Rechnungen zu begleichen. Das Geld könne der angebliche „Angehörige“ aber nicht persönlich abholen, dies würde ein Bote übernehmen. Der Bote kommt dann auch wie vereinbart an die Haustür und nimmt das Geld entgegen. Die gutgläubigen Opfer werden in der Zeit danach weder den Anrufer noch den Boten jemals wieder zu Gesicht bekommen! Das Geld ist verschwunden! Die Polizei gibt dazu folgende Tipps: 

  • Nennen Sie auf keinen Fall Namen von Verwandten am Telefon!

  • Geben Sie niemals Details über Bargeld im Haus oder auf der Bank bekannt!

  • Brechen Sie das Gespräch bei der kleinsten Unsicherheit ab und halten Sie über eine vertraute Nummer von Verwandten Rücksprache. Erklären Sie diesen insbesondere den Inhalt des Anrufes und die Höhe einer finanziellen Forderung!

  • Händigen Sie zu keiner Zeit fremden Personen Bargeld an der Haustür aus!

  • Wenn möglich, notieren Sie sich die Telefonnummer des Anrufers im Display!

  • Informieren Sie unverzüglich die Polizei, auch wenn Sie bereits auf den Trick hereingefallen sind!

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