Schutzengel-Projekt

Projekt-Idee
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Der emotionale Einfluss junger Frauen soll genutzt werden, um die Zahl der durch junge Männer verursachten Verkehrsunfälle und auch die Anzahl der Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss zu senken.
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Video Schutzengel
Junge Fahranfängerinnen und Fahranfänger in Bremerhaven sind auch weiterhin die Risikogruppe Nummer 1 im Straßenverkehr. Die Todesrate bei den jungen Fahranfängern ist jedes Jahr außerordentlich beängstigend. Jedes Wochenende sterben bei Verkehrsunfällen im Bundesgebiet ca. 30 junge Menschen.
Die Ortspolizeibehörde Bremerhaven setzt sich dafür ein, zum Schutz der jungen Erwachsenen und zur Stärkung der Verkehrssicherheit auch neue Mittel und Wege zu suchen, um die Unfallzahlen zu reduzieren. Wir möchten junge Fahranfänger und Fahranfängerinnen durch realitätsnahe und schlüssige Argumentation erreichen. Neben der Darstellung der Ursachen dieser schweren Verkehrsunfälle, geht es insbesondere auch um die Darstellung der schwerwiegenden Folgen im weiteren Lebensweg.
Seit 2007 hat sich das ‚Schutzengel-Projekt‘ in Bremerhaven etabliert. Die Idee wurde 1997 in Dänemark geboren. Anlass waren auch hier die hohen Verkehrsunfallzahlen mit der Beteiligung von jungen Erwachsenen. Die Ursachen sind fast immer zu schnelles Fahren, teilweise in Verbindung mit Alkohol und Drogen.
Nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch das Leben und die Gesundheit der anderen Verkehrsteilnehmer, insbesondere der Beifahrerinnen, werden dadurch gefährdet. Die jungen Frauen sollen lernen, wie sie sich selbst als Beifahrerin schützen und wie sie als "Schutzengel" ihren Begleiter positiv beeinflussen können. Der emotionale Einfluss junger Frauen sollte dabei genutzt werden, um die Zahl der durch junge Männer verursachten Verkehrsunfälle und auch die Anzahl der Fahrten unter Alkohol- und Drogeneinfluss sowie anderer Straftaten zu senken.
04.06.2015: Start der neuen Kampagne SE 2.0
Schutzengel 2.0 ist der Name der neuen Verkehrspräventions-Kampagne für die Risikogruppe Nr. 1 im Straßenverkehr:
Die 18- bis 24jährigen jungen Menschen sind nach wie vor mit großem Abstand zu den anderen Risikogruppen verantwortlich für die schweren Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten und auch mit tödlichem Ausgang. Überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol- und Drogenmissbrauch spielen hier die Hauptrollen bei der Unfallursache. Mit dem Schutzengel-Projekt wendet sich die Ortspolizeibehörde Bremerhaven in der Verkehrsprävention seit 7 Jahren insbesondere an die jungen Frauen in unserer Gesellschaft. Sie sollen lernen, sich in erster Linie selbst zu schützen und ggf. durch ihren emotionellen Einfluss günstig auf junge Männer im Straßenverkehr einwirken.
Um die jungen Menschen zu erreichen und für dieses Thema zu sensibilisieren, hat die Ortspolizeibehörde Bremerhaven in Kooperation mit der Verkehrswacht Bremerhaven e.V. das bekannte Schutzengel-Projekt einer genauen Inspektion unterzogen und sind zu neuen Erkenntnissen gelangt.
Mit Beginn des neuen Schuljahres im Herbst 2014 geht die Ortspolizeibehörde Bremerhaven in der Verkehrsprävention auf die Zielgruppe der jungen Erwachsenen mit einer interessanten Kampagne gegen Alkohol- und Drogenmissbrauch im Straßenverkehr zu. Weiterhin sollen Hauptunfallursachen, wie z.B. Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit, thematisiert werden. Aktuelles Beispiel ist ein Verkehrsunfall mit zwei schwerverletzten jungen Männern vom 08.05.2014 in der Parkstraße.
Im Sinne bereits vorangegangener Schutzengel-Publikationen der Ortspolizeibehörde Bremerhaven sollen Plakat-Entwürfe hergestellt werden, die an Unfallbrennpunkten und bei Veranstaltungen und in Ausstellungen platziert werden. In der Weiterentwicklung dieses Projekts sind in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen neue Erkenntnisse und Bedürfnisse bekannt geworden, die nun in einer Novellierung umgesetzt werden sollen. Um die jungen Menschen im Sinne der Verkehrsprävention zu informieren, wird von der bisherigen Praxis -gleichzeitig möglichst viele zu erreichen- abgewichen. Es werden zukünftig lokale Schwerpunkte gesetzt, um eine umfassendere, intensivere Arbeit zu leisten.
Bei der neuesten Aktion steht im Vordergrund, dass die Zielgruppe selbst das Design des jeweiligen Plakates, den passenden Slogan und das Fotomotiv (vorzugsweise mit Schutzengel) selbst wählen/entwickeln, um mit dem so geschaffenen Produkt eine möglichst hohe Akzeptanz bei den jungen Erwachsenen zu erreichen. Junge Männer werden bei der Entwicklung und Umsetzung ebenfalls angesprochen und so am Schutzengelprojekt beteiligt. Als erster Interessent für die Umsetzung hatte sich das Lloyd-Gymnasium bereit erklärt, zusammen mit den Schülern an dieser Idee zu arbeiten. Andere Organisationen, die junge Menschen vertreten, sollen die Aktion begleiten.
Anders als bei der bisherigen Schutzengel-Kalenderproduktion ist es bei dieser Aktion vorteilhaft, dass das Endprodukt zeitlich unabhängig, ggf. wiederkehrend und in verschiedenen Formaten verwendet werden kann. Vorgesehen sind die Produktion von Standard-Bauzaunhussen und großen Gerüst-Planen, die großformatig unsere Verkehrssicherheitsbotschaften in der Öffentlichkeit präsentieren sollen. An Unfallbrennpunkten sollen in Bremerhaven, ähnlich wie bei Europa- Bundestags- oder Landtagswahlen, Hilfsgerüste mit einer entsprechenden Plakatfläche temporär installiert werden, um Warnhinweise zu geben. Die Ideen zu diesen Plakaten werden von den Schülern kommen, die ihre Schutzengel dort in Szene setzten. Schwerpunktthemen sollen die Hauptunfallursachen im Straßenverkehr sein. (überhöhte Geschwindigkeit, Alkohol- u. Drogenmissbrauch im Straßenverkehr, Risikofaktoren wie z.B. Handybenutzung etc.)
Bundesweit einmalig ist das komplette Bekleben eines großen Linienbusses (BremerhavenBus) mit einem ansprechenden Design zu dem Thema Schutzengel-Kampagne 2015. An diesem Design wird die Zielgruppe aktiv beteiligt, um die Akzeptanz der Thematik zu verbessern. Tagsüber sollen die Schüler diesen Bus auf ihren Wegen zur Schule oder zur Arbeitsstelle benutzen. Am Wochenende wird dieses Fahrzeug auch nachts eingesetzt und soll die Zielgruppe von Diskothek oder Veranstaltungen sicher nach Hause bringen.
Am 04.06.2015 begrüsste der Direktor der Ortspolizeibehörde Bremerhaven, Harry Götze, geladene Gäste und Pressevertreter zum Kampagnen-Start im Konferenz-Zentrum von BremenPorts im Atlantik Hotel Sail City. Anschließend stellten drei Schülerinnen des BSDGG die neuen Entwürfe vor, die sie mit professioneller Hilfe einer Agentur entworfen hatten. Sehr zufrieden mit der Umsetzung waren auch ihre anwesenden Ausbildungsleiter und die Schulleitung. Auch die Förderer des Schutzengel-Projekts waren bei der anschließenden Präsentation des Linienbusses vor der Strandhalle begeistert.
Die Tipps der Bremerhavener Polizei für Schutzengel:
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An erster Stelle steht Ihre eigene Sicherheit!
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Überlegen Sie es sich gut, ob die vermeintlich günstige Mitfahrgelegenheit für Sie in Frage kommt!
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Steigen Sie nie zu jemandem ins Auto, der unter Alkohol- oder Drogeneinfluss steht!
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Steigen Sie auch nie zu jemanden ins Auto, der als Raser bekannt ist. Denken Sie an Ihre Gesundheit!
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Haben Sie immer einen "Plan B in der Tasche", wenn Ihr Fahrer sich nicht an Absprachen hält!
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Nutzen Sie gegenüber Freunden und Bekannten Ihren emotionalen Einfluss, um eine Alkohol-oder Drogenfahrt zu verhindern!
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Sagen Sie es deutlich und bestimmt, wenn der Fahrer zu schnell fährt und damit auch Ihr Leben aufs Spiel setzt!
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Mischen Sie sich ein, wenn andere Mitfahrer den Fahrer zu stark ablenken (laute Musik oder laute Gespräche).
Ausführliche Informationen finden Sie unter www.schutzengel-bremerhaven.de