Telefontrick-Betrüger mit neuen Maschen


In Bremerhaven wird aktuell versucht, mit Vodafone-Kunden Termine zum Messen der Datentransferleistung des privaten Hausanschlusses zu machen. Angeblich kann eine Verbesserung herbeigeführt werden. Eine telefonische Nachfrage/Bestätigung ist für den Kunden nicht möglich. Der Polizei wurde angezeigt, dass man immer nur in Call-Centern landet, die von der Angelegenheit nichts wissen.
Auf Nachfrage der Ortspolizeibehörde Bremerhaven wurde lediglich telefonisch bestätigt, dass ‚freie Mitarbeiter‘ bundesweit zur Akquise eingesetzt sind. Und die hätten schließlich alle einen Ausweis mit einem Foto. Großartig!

Wer kennt schon diesen Ausweis? Wer kann die Authentizität überprüfen, wenn ein Rückruf unmöglich ist?

Im konkreten Fall wurde einem Vodafone-Kunden auf seine beharrliche Nachfrage hin tatsächlich ein handgeschriebener(!) Zettel zur Legitimierung der angeblichen Vodafone-Mitarbeiterin an der Haustür vorgezeigt. In einem anderen Fall hatte der angebliche Mitarbeiter zu dem vereinbarten Termin noch nicht einmal ein Messgerät dabei, um einen technischen Verbindungs-Zustand prüfen zu können.
Das Ziel ist offenbar, erst einmal ins Haus zu gelangen, um dann ein 'Verkaufsgespräch' zu führen. Einem Kunden wurde dabei weisgemacht, das dringend die Filter in seinem Router gewechselt werden müssten - sonst geht bald kein Internet mehr.
Schlimmer geht's nimmer! Die Liste von dubiosen Gründen für einen Besuch ist also lang...

Das Vodafone Kundencenter ruft an – oder doch nicht?

Dass sich Betrüger am Telefon als Mitarbeiter großer Unternehmen ausgeben, ist nichts Neues. Ganz gleich, ob Google, Microsoft oder die Telekom – fast jeder Unternehmensname wurde schon für derartige Betrugsmaschen missbraucht. Vorsicht ist geboten, wenn sie eine unbekannte Handynummer anruft und der Gesprächspartner behauptet, er sei Mitarbeiter ihrer Telefongesellschaft. Angeblich wolle er eine Kundenbefragung durchführen oder einen Termin vereinbaren. Als Dank für die Teilnahme verspricht er ihnen als treuen Kunden z.B. ein zusätzliches Datenvolumen oder einen schnelleren Zugang zum Internet. Damit dieses Angebot ihrem Kundenkonto auch zugerechnet werden kann, sollen sie dem vermeintlichen Mitarbeiter schnell noch ihr Passwort nennen.

Spätestens jetzt sollten bei ihnen alle Alarmglocken klingeln. Bei einem solchen Anruf handelt sich sicher nicht um eine normale Kontaktaufnahme durch das Kundencenter, sondern um einen Telefonbetrug, mit dem die Betrüger an ihre persönlichen Daten kommen wollen.

Kundenbefragung sind keine Seltenheit  Aber: Nennen Sie keine Daten und sagen Sie niemals Ja!

Anrufe zur Kundenzufriedenheit sind keine Seltenheit und werden zum Teil auch von beauftragten Unternehmen durchgeführt. Oft kommen diese in einem zeitlich nahen Zusammenhang zu vorheringen Kundenkontakten zum Anbieter (z.B. Serviceanfragen, Vertragsumstellungen usw.). Sollte es zu solchen Anrufen kommen, fragen diese Personen jedoch niemals nach einem Kundenkennwort oder sonstigen sensiblen Kundendaten. Sollten Sie also einen solchen Anruf bekommen und nach diesen Daten gefragt werden, können Sie davon ausgehen, dass es sich um einen betrügerischen Anruf handelt! Um nicht Opfer eines Telefonbetrugs zu werden, können sie sich mit einigen simplen Tipps schützen. Geben sie niemals ihr Passwort am Telefon weiter! Achten sie auch auf den Grund für den Anruf. Klingt dieser plausibel? Wenn nicht, ist Vorsicht geboten. Ein weiteres Warnsignal ist, wenn der Anrufer nur gebrochen Deutsch spricht. Richten Sie für alle Fälle immer zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ein (z.B. Kundenkennwort, Bestätigung per SMS usw.). Über soziale Netzwerke z.B. können Täter bereits an viele sensible Daten (z.B. Geburtsdatum, Wohnort usw.) gelangen, die ggf. vom Telefonsupport abgefragt werden können. Somit sollte man auch dort sparsam mit solchen Daten sein.

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